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Hören Sie die Kirchenglocken der Kirche Wasen....

Film Sanierung und Einweihung Kirche 2019

Geschichtliches zu unserer Orgel

Wasen wird selbstständige Kirchgemeinde

In einem Protokoll des Grossen Rates vom 14. Juni 1825 ist unter anderem zu lesen: «...Von den vier Vierteln der Gemeinde Sumiswald ist der Hornbachviertel der entlegenste. In fünf Schulen werden die Kinder, beinahe 900, unterrichtet. Unterweisungskinder sind gewöhnlich bis 120. Die Ausdehnung ist für die Gemeinde und den Seelsorger gleich beschwerlich. Die Unterweisungskinder haben bis zu 3 Stunden, um zur Unterweisung zu gehen. Der entlegene Seelsorger hat keinen Einfluss auf diesen entlegenen Teil seiner Gemeinde. Auch hat die Verwilderung in dieser Gegend einen hohen Grad erreicht, und aus alle dem geht die dringende Notwendigkeit hervor, einen Helfer anzustellen, der die Seelsorge der entferntesten Teile der Gemeinde übernehme.»

Daraus folgte der Beschluss: «Es soll der Pfarrei Sumiswald ein Helfer zugegeben werden, der seinen Wohnsitz in Wasen haben soll.»

Nachdem ein erster Helfer namens Steck 1827 im Wasen in einem eigens für ihn erbauten Haus Einzug gehalten hatte, konnte nun auch hier, und zwar im Schulhaus, Predigt und Kinderlehre gehalten werden.

Noch war Wasen aber keine eigene Kirchgemeinde. Deren Geburtsstunde schlug erst im Jahr 1878, als unsere Gegend zunächst provisorisch und 1880 definitiv durch ein grossrätliches Dekret in den Stand einer selbstständigen Kirchgemeinde erhoben wurde. In den dazwischen liegenden Jahren gab es viel Arbeit für den neu bestellten Kirchgemeinderat, der am 13. März 1878 im Restaurant «Hornbach» seine erste Sitzung abhielt. Als erster Pfarrer konnte, trotz damals herrschendem Pfarrermangel, Rudolf Wyss gewonnen werden, welcher schliesslich der jungen Kirchgemeinde bis zum Jahr 1900 als Seelsorger vorstand und diente.

Die Arbeit während der Helferzeit und in den Gründungsjahren gestaltete sich sicher nicht immer einfach. Die Helfer und Pfarrer mussten vor allem so manchem «versoffenen Mitbruder auf die Bude rücken». Der Alkoholmissbrauch war damals wohl das grösste Übel, kam es doch zuweilen vor, dass sogar Kindern zur Mittagsmahlzeit in der Schule neben einem Stück Brot ein Fläschlein Schnaps mitgegeben wurde!

Im kirchlichen Leben wurde das Schulhaus am Kurzeneibach schnell zum Mittelpunkt. Es wurden hier regelmässig Predigten, Kinderlehre und Unterricht abgehalten. Als in der Nacht vom 4. auf den 5. Juni 1853 ein Hochwasser das Schulhaus hinwegfegte, wurde die junge Gemeinde ihres Zentrums beraubt. Erst als 1857 das neue, jetzige Primarschulhaus fertiggestellt worden war, fanden die Gläubigen wieder einen geeigneten Versammlungsort.

Schon früh wurde aber der Wunsch nach einer eigenen Kirche laut. Doch es sollten noch einige Jahre ins Land ziehen, bis dieser Traum zur ersehnten Wirklichkeit wurde.